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Die Geschichte der Firma Lanz Aulendorf

1888
Hermann Lanz Senior gründete eine mechanische Werkstätte im oberschwäbischen Aulendorf – Standort Mockenstraße. Im angebauten Ökonomieteil des Hauses wurden Reparaturen an landwirtschaftlichen Gerätschaften durchgeführt. Zu dieser Zeit war Aulendorf noch geprägt durch Handwerk und Landwirtschaft, bot jedoch seit 1869 einen Eisenbahnknotenpunkt zwischen Ulm – Friedrichshafen – Sigmaringen.

Postkarte um 1900 - Aulendorf aus der Vogelschau

1890
Hermann Lanz Junior wurde am 17. Februar 1890 in Aulendorf geboren und er fand schon in jungen Jahren großes Interesse an der Arbeit seines Vaters. Somit prägten sowohl das Schlosserhandwerk, als auch die Landwirtschaft sein späteres Leben und Arbeiten.

1905
Hermann Lanz jun. begann im Betrieb seines Vaters eine Lehre im Schlosserhandwerk und begab sich anschließend auf die Wanderschaft. Diese führte ihn in das nahe liegende Ausland wie Österreich – Schweiz – Frankreich wo er weiterhin im Umgang mit landwirtschaftlichen Gerätschaften Erfahrungen sammeln konnte.

1913
Nach seiner Rückkehr in die Heimat Aulendorf legte er die Meisterprüfung im Schlosserhandwerk ab. Sein Meisterbrief wurde mit der Note – sehr gut – ausgehändigt und mit dieser Qualifikation konnte er seine Erfahrungen im elterlichen Betrieb erfolgreich einbringen und umsetzen.

1914
In diesem Jahr übernahm Hermann Lanz den elterlichen Betrieb, heiratete und bereits im Mai wurde sein Sohn Anton geboren. Die Firma wurde von nun an unter der Bezeichnung Hermann Lanz jun. weitergeführt. Diese Übernahme war Grundstein für ein erfolgreiches Kleinunternehmen.

1915
Nun begann auch die Herstellung von selbst entwickelten landwirtschaftlichen Geräten. Diese waren hauptsächlich zur Feldbearbeitung, wie Eggen, Pflüge und Walzen. Zur Weiterverarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse wurden aber auch Most- und Kartoffelpressen, Getreide- und Futterschneider sowie andere Gerätschaften für Haushalt und Landwirtschaft hergestellt.

1922
Die Vergrößerung des Betriebes und die Anzahl der Mitarbeiter verlangten trotz aufkommender Inflation den Bau einer neuen Produktionshalle. Dazu wurde die Firma in die Bahnhofsnähe umgesiedelt - Standort Ecke Kornhausstraße. Bis in die 60iger Jahre wuchs der Betrieb bei annähernd 600 Mitarbeiter auf über 20.000 m² an, dafür gab es eine eigene Bauarbeiter – Abteilung mit Maurer, Gipser, Schreiner usw.

Erste Fertigungshalle am Stammgelände um 1940

1924
Erneut musste die bisherige Fabrikhalle erweitert werden und das Wohnhaus (gerne auch als Unternehmervilla bezeichnet) der Familie wurde ebenfalls am neuen Werksgelände gebaut. Das elterliche Wohnhaus mit Werkstatt in der Mockenstraße wurde danach aufgegeben und verkauft.

Unternehmervilla der Familie Lanz und späteres Verwaltungsgebäude 

1927
Einzug der Motorisierung in der Landwirtschaft, dadurch begann auch Hermann Lanz mit der Entwicklung von Motormähern und selbstfahrenden Arbeitsmaschinen. Elektro- und Stationärmotoren verwendete er bereits bei landwirtschaftlichen Geräten mit Treibriemenantrieb – Modell Ideal.

1929
Die nun neu genannte Landmaschinen- und Eggenfabrik Hermann Lanz konnte in einer schweren Zeit trotz Wirtschaftskrise die ersten Mähschlepper Typ Samson vorstellen. Die Motorisierung bestand aus liegend verbauten Benzinmotoren mit Verdampfungskühlung und konnten durch die damalige Rahmenbauweise individuell montiert werden. Die Mähschlepper wurden noch nicht in Serie gefertigt, deshalb gab es oft erhebliche Unterschiede bei gleicher Typenbezeichnung.

Der Samson 1 mit der Deutz MA Motorisierung um 1930

1931
Die Rahmenkonstruktion wurde aufgrund der gemachten Erfahrungen ständig verbessert, und durch den Einzug von Dieselmotoren konnte der Samson I nun mit hauptsächlich liegenden Diesel- und weiterhin Benzinmotoren mit verschiedener Leistung ausgerüstet werden. Mehrere internationale Patente wurden angemeldet und auf der DLG Ausstellung als neu und beachtenswert ausgezeichnet.

1936
Die Weiterentwicklung des Kleinschlepper Samson I erfolgte durch einfachere Blockbauweise. Nunmehr stehend eingebaute Benzin- oder Dieselmotoren machten diese Bauweise möglich. Motor, Kupplungsgehäuse und Getriebe wurden direkt miteinander verschraubt, wodurch der Antrieb mittels einem Wechselgetriebe kettenlos realisiert werden konnte. Diese Typenausführung erhielt ebenfalls einen Fabelnamen – Typ Samson II.

Der Samson 2 im Hintergrund die Schloßansicht von Aulendorf

1937
Die Typenbezeichnung durch Fabelwesen der rahmen- und kettenlosen Kleinschlepper Samson wurde mit dem D37 geändert. Das D stand nun für den verwendeten Dieselmotor, und die Zahl für das Modelljahr des Schleppers Modell 1937. Der D37 wurde bereits mit einem Zweizylinder Deutz F2M 313 Motor mit 20 PS Leistung versehen. Gleichzeitig wurde die Produktion der Samson Kleinschlepper in Rahmenbauweise komplett eingestellt.

 Modell 1937 auf dem noch unbebauten Werksgelände

1938
Dipl. Ing. Anton Lanz trat in die väterliche Firma ein. Nachdem er Abitur und Maschinenbaustudium abgeschlossen hatte, arbeitete er bei renommierten Maschinenbaufirmen wie z.B. Deutz in Köln, wo er wichtige Erkenntnisse im Schlepper- und Motorenbau erlangen konnte. Als Konkurrent für den 11er Deutz brachte Hermann Lanz einen 11 PS Voll-Diesel-Bauernschlepper auf den Markt. Der D11 mit einem 11 PS Einzylinder Deutz F1M 414 Motor brachte es bereits auf mehr als 15 km/h. Zu diesem Kleinschlepper wurde auch der D38 (Modell 1938) mit 22 PS Leistung vorgestellt.

Modell 1938 mit Stahlschutzdach

1939
Die Fertigung von landwirtschaftlichen Geräten wurde vollständig eingestellt, man hatte sich gänzlich auf den Traktorenbau spezialisiert. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges musste Hermann Lanz seinen Betrieb jedoch in Ackerschlepperfabrik umbenennen, eine Forderung der Reichsregierung. Die Fabrikhallen und das Wohnhaus konnten trotz schwerer Zeiten erweitert werden, allerdings wurde Anton Lanz zum Kriegsdienst eingezogen.

Anbau weiterer Gebäude am Firmenareal

1940
Mit dem Modell 1940 konnte trotz der Kriegsaktivitäten der deutschen Wehrmacht der 1000. Schlepper aus dem Hause Lanz ausgeliefert werden. Eine stolze Zahl wenn man bedenkt in welcher schweren Zeit mit Weltwirtschaftskrise und Weltkrieg, als sich eigentlich niemand etwas Großes leisten konnte.

Der 1000. Schlepper, am Steuer die Tochter von Hermann Lanz

1942
Durch die Betriebsmittelknappheit ordnete die Reichsregierung am 01.Juli 1942 die Fertigung von Holzgasbetriebenen Einheitsschleppern an. Bei der Firma Lanz wurde somit der L25 und HG25 mit 25 PS Leistung und einem Holzgasgenerator angeboten. Zur Verwendung kamen Deutz und MWM Einheitsmotoren, welche ebenfalls vorgeschrieben wurden.

Die Epoche der Holzgasschlepper

1945
Die Fabrikationshallen hatten den Krieg schadlos überstanden, allerdings wurde das komplette Inventar von den Franzosen als Reparationszahlung mitgenommen und nach Paris verbracht. Ein Lichtblick war damals die Kriegsheimkehr von Anton Lanz, der Luftwaffensoldat wurde aus amerikanischer Gefangenschaft entlassen. Hermann und Anton Lanz arbeiteten teilweise für Fremdfirmen und konnten den Betrieb mit kleineren Reparaturen und Rückrüstungen der Holzgasschlepper aufrechterhalten, selbst einfache Gummiwagenanhänger wurden hergestellt.

Der Lanz Gummiwagen, noch mit Kutschbock

1948
Durch die Währungsreform ging es langsam Berg auf und die Firma Lanz konnte die Fertigungshallen wieder mit Maschinen ausrüsten. Die Schlepperproduktion wurde mit dem D47 ebenfalls wieder aufgenommen, so konnte ein 22 PS und 28 PS Schlepper ausgeliefert werden. Anton Lanz heiratete die badische Unternehmertochter Rauch. Die Firma Rauch handelte ebenfalls mit landwirtschaftlichen Geräten und die Pressenfertigung wurde fortan dorthin ausgegliedert.


Nachkriegsschlepper von 22  - 28 PS Leistung

1949
Ein 14 PS Bauernschlepper und die Motorenprogrammerweiterung des D47 wurden vorangetrieben. Mittlerweile kamen wartungsfreundliche, klappbare Motorhauben zur Verwendung, welche die abnehmbaren Blechhauben zwischen Kühler und Tank ersetzten. Die Geschäfte gingen durch den Traktorenbau wieder aufwärts wodurch weitere Maschinen und Arbeitskräfte notwendig waren.

Der Typ D14 in der Vorserie mit Lanz 4/1 Getriebe, danach Hurth G76 

1951
Die typische HELA Lanze mit der Bezeichnung HELA Diesel wurde auf Drängen der Mannheimer Lanz Werke als Markenzeichen bei der Firma Lanz Aulendorf eingeführt. Trotz der zuvor ungewollten Umstellung des Firmenzeichens entwickelte sich daraus ein Markenzeichen für Qualität und gute Technik.

Die klassische HELA Lanze seit 1951

1952
Das Schlepperprogramm umfasste nun bereits ein Leistungsangebot von 12 PS bis 40 PS. Der Leistungsstarke 40 PS HELA war zu dieser Zeit nicht häufig anzutreffen, er wurde auch vermehrt zum Export angeboten. Er war als Acker- und Verkehrsschlepper durchaus mit Hanomag und Lanz Bulldog vergleichbar.

Der D40 Dreizylinder Großschlepper


1955
Die ersten werkseigenen HELA Motoren wurden im D 12 eingebaut. Der Konstrukteur Anton Lanz begann bereits 1951 mit der Planung dieser Motoren, welche im Baukastenprinzip bis zum Dreizylinder angeboten wurden. Ebenfalls qualitativ sehr hochwertig wurden später sogar Schiffsmotoren von HELA gebaut.

Der werkseigene HELA Motor

1956
Die Modellvielfalt bei HELA wurde mit dem Weinbergschlepper Varimot erweitert. In den ausgehenden 50iger Jahren wurde dessen Entwicklung fortschrittlich vorangetrieben. Verschiedene Motorisierungen und sogar Kettenantrieb wurden angeboten. Die Entstehung eines kompakten Baggerladers - diese Erweiterung war auch Vorbild für die künftige Entwicklung von Schmalspurtraktoren für den Obst- und Plantagenbau.

Weinbergschlepper Varimot 

1958
Die Auslieferung des 20.000 Schlepper konnte gefeiert werden, gleichzeitig wurde eine neue Haubenform konzipiert, welche 1959 zum 30jährigen Schlepperbau Jubiläum vorgestellt wurde. Die Fabrikhallen mussten wiederum erweitert werden, schließlich arbeiteten mittlerweile etwa 600 Mitarbeiter bei der Firma Lanz in Aulendorf.

Unterschiede aus 30 Jahren Schlepperbau

1960
In den 60iger Jahren wurde das Schlepperprogramm ständig mit verschiedenen Leistungsangeboten erweitert. Die Exportgeschäfte bis in die Türkei und Spanien konnten ebenfalls erfolgreich vorangetrieben werden. Das Motorenprogramm wurde um Schiffsmotoren ergänzt, welche hauptsächlich nach Italien exportiert wurden. Im Hydraulikbereich ging man mit Eigenkonstruktionen auf den Markt, um auch in diesem Bereich selbstständiger zu sein.

Das HELA Hydraulikprogramm

1962
Für die Balinger Firma Wahl wurden 25 PS Schlepper gefertigt, die lediglich mit einer Wahl Haube versehen von Wahl als W225 selbst vertrieben wurden. Anton Lanz war mittlerweile Geschäftsführer und wurde von den Schwiegersöhnen von Hermann Lanz, Otto Felder und Hermann Lutz im Betriebswirtschaftsbereich unterstützt. Nahezu alle Teile wurden im nochmals erweiterten Werk selbst angefertigt. Auf dem französischen Markt und in den Benelux Staaten wurden ab 1963 mit der Saulgauer Firma Bautz Schlepper unter Bautz - HELA vertrieben.

HELA Typ D225 mit der Motorhaube von Wahl

1964
50 Jahre Firma Hermann Lanz. Seit mittlerweile 35 Jahren wurden in Aulendorf Traktoren angeboten, begonnen mit dem Mähschlepper Samson. Für das Jubiläum fand ein großer Festakt statt um dem Traktorpionier Hermann Lanz und seine Verdienste am Standort Aulendorf zu würdigen. Im Mai konnte zusätzlich der 50. Geburtstag von Anton Lanz gefeiert werden. Ein Allrad Lader Typ RA wurde auf Basis der Varimot Kleinschlepper gefertigt.

Der Allradlader Typ RA auf Basis des Varimot

1965
Hermann Lanz feierte bei bester Gesundheit, und immer noch in die Firma involviert, seinen 75. Geburtstag. Mit 70 Jahren hat er in London noch die englische Sprache erlernt. Der Varimot wurde von einer japanischen Firma in Japan als Lizenzprodukt gefertigt.

Varimot als Lader oder alternativ als Räumer

1966

Varimot mit hydr. ausfahrbarem Geräterahmen

1970
Der Firmengründer konnte seinen 80. Geburtstag feiern. Lanz fertigte zusätzlich für die Marktoberdorfer Firma Fendt den Baggerlader TS 65 wovon etwa 80 Stück in Aulendorf vom Band rollten. Ebenfalls 1970 wurden UTB Traktoren aus Rumänien, ein FIAT Lizenz Produkt, von Lanz in Deutschland vertrieben. 1972 kamen 60 PS starke Allrad- und Hinterradantriebsschlepper in das Programm. Die PS schwachen Traktoren zwischen 16 und 27 PS wurden nicht mehr hergestellt, die Nachfrage war mittlerweile zu gering. Schilter Traktoren aus der Schweiz erweiterten jedoch das Qualitätsprogramm, denn hierfür wurde ebenfalls die Generalvertretung in Deutschland übernommen.

von links: Schilter UT (teilweise verdeckt), D260A - rot, D648A - grün und UTB - orange

1972
Am 24. September 1972 verstarb Hermann Lanz nach kurzer Krankheit in Aulendorf. Niemals zuvor fand in Aulendorf eine so große, ehrenvolle Beisetzung statt. Zahlreiche Trauergäste aus Nah und Fern gaben dem Traktorpionier im deutschen Schlepperbau die letzte Ehre. Ein weit über die Grenzen hinaus, um die Stadt und deren Bevölkerung verdienten Mann, dessen Andenken weiterhin zu ehren gilt.

Portrait Hermann Lanz

1976
Viele Traktorenhersteller hatten mittlerweile die Fertigung eingestellt, tendenziell wurden Leistungsstarke Traktoren angeboten. Bei der Firma Lanz wurde jedoch auf mehrmalige Anfrage kleinerer landwirtschaftlicher Betriebe ein 24 PS starker Kleinschlepper, der D424, im Programm aufgenommen. Somit konnten Traktoren von 24 bis 70 PS in Aulendorf erworben werden.

Die modernen Schlepperbaureihen

1978
Dipl. Wirtschaftsingenieur Hermann Lanz, der älteste Sohn von Anton Lanz trat in die Firma ein. Zusammen mit seinem Vater begann der nunmehr dritte Hermann Lanz die Übernahmeverhandlungen mit der Mainzer IBH Holding AG, welche am 17. März 1978 erfolgte. Diese Übernahme führte zur Umfirmierung in die Lanz - Maschinenfabrik AG & Co. Hermann Lanz war bis 1981 Abteilungsleiter und stieg danach im Bereich Finanzwesen zum Geschäftsführer auf. Die Fertigung der Weinbergschleppern Varimot wurde nach nahezu 4000 Maschinen eingestellt, der Zetcat LL 30 hielt nun Einzug im Lieferprogramm.

Kompaktlader ZETCAT Typ LL 30

1979
Mit mehr als 30.000 Traktoren und nach 50. Jahren Schlepperbau in Aulendorf endete die Fertigung von HELA Traktoren. Der Baumaschinensektor um den Kompaktlader Zetcat wurde vorangetrieben. Dieser wurde zunächst von Lanz gefertigt und Zettelmeyer vertrieben, jedoch danach selbst wieder ins Programm genommen.

1983
IBH Konzernchef Esch wurde unter Betrugsverdacht festgenommen und die Holding zerbrach im Konkurs. Die Firma Lanz gehörte somit auch zur Konkursmasse. Obwohl selbst Hermann Lanz finanzielle Verluste hinnehmen musste blieb er im Unternehmen und gründete eine Auffanggesellschaft um den Standort Aulendorf und die Mitarbeiter zu halten. Anton Lanz zog sich aus der Firma zurück, verkaufte die Unternehmervilla am Werk und zog innerhalb der Stadt um. Mehrere Besitzerwechsel bei der Firma Lanz führten auch zum Ausstieg von Hermann Lanz im März 1984.

1984
Zetcat wurden in Lizenz sogar in der damaligen Sowjetunion gefertigt. Makarow war Standort von Lanz Zetcat in der UdSSR wobei die hauptsächlichen Teile nach wie vor in Aulendorf gefertigt wurden, man war dahingehend vorsichtiger geworden.

Endmontage ZETCAT in Aulendorf

1989
Die französische Pel-Job Gruppe, ein Minibaggerhersteller aus dem französischen Grenoble übernahmen zu 100 % die Firma Lanz in Aulendorf. Kurze Zeit später wurde jedoch Konkurs angemeldet, Ziel von Pel-Job war wohl lediglich den Konkurrenten aus Deutschland auszuschalten. Im Juli 1989 wurde die Firma von der Eder Firmengruppe übernommen, durch die Qualität der Kompaktlader konnte wieder an die bisherigen Verkaufserfolge angeknüpft werden.

1991
Vertrieb und Service wurden an die Firma Zeppelin Baumaschinen in Garching verlagert, da somit ein besseres Angebotsportal im Baumaschinensektor erreicht wurde. Zeppelin verfügte durch die Zugehörigkeit zum US CAT Konzern über ein umfangreiches Baumaschinenprogramm. Im Dezember gab die Firma Eder die Fertigung der Kompaktlader an Zeppelin weiter und die Fertigung wurde nach Friedrichshafen verlagert. Seit 1995 werden die Kompaktlader bei Caterpillar in den USA hergestellt.

Zeppelin Kompaktlader

1992
Die weiteren Besitzer konnten die Firma so nicht mehr halten und im Juni 1992 wurde der Betrieb in Aulendorf komplett eingestellt. Für das recht große Grundstück in zentraler Lage Aulendorfs waren bereits Planungen getroffen, die Abrissgenehmigung wurde beantragt.

1995
Die kompletten Produktionshallen wurden abgerissen. Die Villa sollte erhalten bleiben, ein größerer Wassereinbruch führte jedoch später ebenfalls zum Abbruch. Am ehemaligen Werksgelände stehen nun Mehrfamilienhäuser und ein großer Parkplatz, welcher an eine Berufsfachschule angegliedert wurde.

Abbruch der ehemaligen Fertigungshallen 

1996
Am 23. Mai 1996 verstarb Dipl. Ing. Anton Lanz. Erst mit 70 Jahren ging er in den verdienten Ruhestand, blieb der Firma und Sohn Hermann Lanz jedoch beratend erhalten. Seine Verdienste in Aulendorf und die Konstruktion von HELA Motoren waren im selben Masse erfolgreich wie die Pionierleistung seines Vaters Hermann Lanz. Den Untergang des ehemaligen Familienbetriebes konnte er bis zu seinem Ableben nie richtig verwinden.

Dipl. Ing. Anton Lanz mit Ehefrau Elisabeth

2002
Anlässlich des 1. Internationalen HELA Traktoren Treffens wurde am ehemaligen Werksgelände die Hermann - Lanz - Straße eingeweiht. Eine beachtliche HELA Traktorenabordnung, nahezu aller Baureihen, umrahmte dieses denkwürdige Ereignis zu Ehren von Hermann und Anton Lanz.

HELA Treffen 2002 (Luftbild: Feuerwehr - Drehleiter)

2004
Durch das rege Interesse an dem HELA Traktoren Treffen 2002 wurde 2004, anlässlich des 90jährigen Firmenjubiläums, das 2. Internationale HELA Traktoren Treffen durchgeführt. Gleichzeitig konnte eine Gedenktafel über die Firma Lanz, unter Schirmherrschaft der Familie Lanz, der Stadt Aulendorf übergeben werden, welche über das Firmenareal am ehemaligen Werksgelände informiert.

HELA Treffen 2004 (Gedenk- und Infotafel am ehemaligen Werksgelände)

2006
Das 3. Internationale HELA Traktoren Treffen wurde durch die Jubiläen 40 Jahre HELA Allradschlepper und 50 Jahre HELA Varimot zweitägig gefeiert. Hierzu konnte, wie bereits in den Vorjahren, wieder die ehemalige Unternehmerfamilie Lanz für die Schirmherrschaft gewonnen werden.

HELA Treffen 2006 (Ausblick: Festhalle Empore) 

2009

Vom 02.-03. Mai 2009 fand das 4. Internationale HELA Treffen statt. Grund war der 80. Geburtstag des Samson I von 1929. Wieder ein voller Erfolg mit mehr als 500 Traktoren und VARIMOT.

HELA Treffen 2009 (Präsentation Samson)

Die HELA Freunde Aulendorf werden sich auch weiterhin um das Andenken an die Firma Lanz Aulendorf bemühen, wozu auch ein vollständiges Typen- und Prospektbuch beitragen soll - dieses Buch ist seit Mai 2009 erhältlich - Infos dazu über den webmaster. Vorrangiges Ziel bleibt der Erhalt von HELA Erzeugnissen sowie die Sammlung und Archivierung von Dokumenten, Fotos oder Filmen über die Firma Hermann Lanz Aulendorf.

Die vollständige Geschichte der Firma Lanz Aulendorf ist unter dem Titel - Die HELA Chronik - erschienen. Darin sind sämtliche Abläufe im Firmengeschehen von der Gründung bis zur Schließung beschrieben. Zu beziehen im Buchhandel unter der ISBN Nr. 3 - 7843 - 3097 - 5 - Autoren Kurt Häfner und Franz Schoch.

Die Fertigung von Allradschleppern wurde in das Fertigungs - Programm aufgenommen. Mit dieser Modellerweiterung wurde auch eine modern gestaltete Hauben- und Schlepperform eingeführt. Verschiedene Spezialschlepper wurden auf die Wünsche der Kunden in Aulendorf hergestellt um sämtliche Anforderungen im land- und forstwirtschaftlichen Bereich abzudecken. Mit dem Ende der 60iger Jahre wurde jedoch die Motorenfertigung nach mehr als 7000 Motoren bei HELA eingestellt. Varimot Allradlader vom Typ NI und NA wurden mit Leistungen von 22 bis 30 PS angeboten. 1968 kam bereits der Varimot Typ NO mit hydrostatischem Antrieb hinzu.